Regulator ausbauen durch eine Hülse ersetzen?

  • Wenn die Waffe einfach nur nachweislich defekt ist - kein Problem. Sollte man eine solche Waffe sicherstellen, dann würde die PTB sie mit dem Muster vergleichen. Ist alles identisch würden sie uns ansprechen. Wir würden dann gemeinsam zur Diagnose "Defekt" kommen und die Sache wäre erledigt.

    Um in Deutschland eine Verurteilung als Straftäter zu "kassieren" muss die Staatsanwaltschaft eine strafbare Handlung beweisen. Hier würde es an einer solchen Handlung mangeln. Die meisten Besitzer würden von einem solchen Defekt gar nichts bemerken. Der Leistungszuwachs ist ohnehin minimal, solange nicht die Düse gewechselt wird - in den meisten Fällen bleibt die Waffe trotzdem unter 7,5 Joule. Nur bei Waffen, die ohnehin hart an der 7,5 J Grenze sind, könnte das anders sein. Auch deshalb justieren wir die Waffen nicht so hoch vor der Auslieferung und machen für JEDE Waffe ein Leistungsprotokoll vor dem Versand.

    Im Prinzip würde das auch für uns beim Import gelten - am Ende würde nichts passieren. Wir hatten das schonmal mit einer Fuhre Huben K1. Am Ende haben wir die Waffen bekommen - nach 9 Monaten und über 10.000 € Lagergebühren. Das wollen wir vermeiden. Deshalb die Bohrung.

  • und was wäre wenn man Exportdüse und 25 bar Setting = 7.5 Joule hat und plötzlich geht die Dichtung kaputt und sie hat dann mehr als 7.5 Joule und wird dann sichergestellt? In dem Moment ist ja die Exportdüse verbaut und sie hat durch Kaputte dichtung über 7.5 Joule.

  • und was wäre wenn man Exportdüse und 25 bar Setting = 7.5 Joule hat und plötzlich geht die Dichtung kaputt und sie hat dann mehr als 7.5 Joule und wird dann sichergestellt? In dem Moment ist ja die Exportdüse verbaut und sie hat durch Kaputte dichtung über 7.5 Joule.

    das wird dir dann der staatsanwalt erklären

  • Leute, kleine Aufklärung: Sinn und Zweck der kleinen Bohrung ist das Verhindern einer zu starken Waffe bei defekten Regulatordichtungen. Wenn eine der beiden Dichtungen "aufgibt", dann dringt Druckluft in den Regulator und setzt diesen außer Funktion. Beide Manometer zeigen dann immer denselben Druck an, egal wie der Regulator justiert ist. Die Waffe hat dann unter Umständen mehr als 7,5 Joule und ist dann illegal.

    Den Sachverhalt hatten wir hier bzw. ab diesem Beitrag auch bereits etwas ausführlicher erörtert. Es geht nicht unbedingt nur um die beiden äußeren Dichtringe, die den Regulator gegen die Innenwand des Stutzens abdichten, sondern auch um die kleinere(n) Dichtung(en) um den hohlen Stößel. Da kann also prinzipiell auch mal ne Undichtigkeit durch Verschleiß durch längere Nutzung passieren.


    So oder so (ob mit oder ohne Atemloch) sollte man wohl immer die Manometer in Augenschein nehmen, wenn man die Waffe (länger) länger nicht in Gebrauch hatte,

    auch wenn's im Fall "Atemloch gebohrt" eigentlich nicht zum schleichenden Druckanstieg kommen kann.

    Aber der Teufel ist ein Eichhörnchen, wer weiß...vor allem wenn man mit 7,5J rechnet und nur auf ne Pappscheibe mit nem Textil-Kugelfang dahinter schießt...nicht daß man ungewollt seine Lieblingssocken tötet. ^^

  • auch wenn's im Fall "Atemloch gebohrt" eigentlich nicht zum schleichenden Druckanstieg kommen kann.

    Der Regulator drückt doch mit einem Stößel gegen eine Dichtfläche. Wenn diese verschliessen ist, dann könnte da über einen längeren Zeitraum schon Druckluft ins System entweichen. Dann gäbe es einen starken Schuss und alle danach wären erst einmal wieder brav unter 7.5J. Ja, das zweite Manometer ist schon ganz nützlich.

  • Der Regulator drückt doch mit einem Stößel gegen eine Dichtfläche. Wenn diese verschliessen ist, dann könnte da über einen längeren Zeitraum schon Druckluft ins System entweichen. Dann gäbe es einen starken Schuss und alle danach wären erst einmal wieder brav unter 7.5J. Ja, das zweite Manometer ist schon ganz nützlich.

    Das stimmt, wenn's an der Stelle undicht ist, geht's trotzdem "bergauf".

    Wobei man sich glaube ich, solange man nicht an der F-Düse "gebastelt" hat, keine allzu großen Sorgen machen muss hinsichtlich all der vorgenannten Undichtigkeiten.

    Klar, in den illegalen BEreich kann's definitiv wandern, insofern nicht auf die leichte Schulter zu nehmen das Thema...aber zumindest wäre es dann ja nicht so,

    daß man plötzlich ein Loch in der Wand hat ^^ Die winzige Transferport-Bohrung ist in dem Fall ja der am meisten begrenzende Faktor, nicht der Druck.

    "Spektakulär" kann's höchstens bei den "low-pressure setups" mit export-Düse werden.

    Aber wer das hingekriegt hat, bei dem kann man wohl berechtigt davon ausgehen, daß derjenige so versiert ist, daß er auf jeden Fall nicht einfach so drauflos schießt.

    Ohnehin ist wie gesagt eine kurze Sichtprüfung (inkl. Druckanzeigen) vor Gebrauch doch irgendwie obligatorisch. Wer das vernachlässigt/nicht für nötig hält, dann bitte...selbst Schuld.

  • Laut Huma soll die Bohrung für eine einwandfreie Funktion und langlebige des Regulators sorgen.

    Also muss für den humaregulator nicht zwangsläufig durchbohrt werden?

  • Jeder Regulator funktioniert im Wesentlichen auch ohne das Atemloch ganz genauso wie mit, auch wenn es rein theoretisch betrachtet etwas "günstiger" für das Regelverhalten sein müsste, wenn das Loch da ist, weil dann auch die Volumenänderung innerhalb des Regulators, die beim Stellen auftritt, "ausgeatmet" wird, anstatt innerhalb des Regulators komprimiert zu werden.


    Aber ob das wirklich einen praktikablen Unterschied macht...keine Ahnung...da kann man sich letztendlich nur auf den Hersteller beziehen.

    Wenn der sagt "für mein Produkt muss das da sein", dann sollte man das meiner Ansicht nicht einfach so in den Wind schlagen.

    Immerhin ist das nicht grad ein verkaufsförderndes Argument, daß man als Kunde seine Waffe "kaputt bohren" muss, insofern werden die es nicht einfach so dahinsagen.


    Ich hatte auch mal irgendwo ein YT "Erklärvideo" gefunden, bei dem es u.a. auch darum ging, daß ohne das Loch die beim Stellen komprimierte Luft dazu führen kann,

    daß durch diese "Druckstöße" (oder auch im Falle wenn sich etwas Druck innerhalb des Regulators befindet, und man dann den Druck im Tank ganz ablässt),

    dann der/die Dichtring(e) vom Stößel runter"geschubst" werden können (was den Regulator dann auch wieder außer Kraft setzt).

    Der hat deswegen auf jeden Fall auf "Loch muss gebohrt werden" bestanden.

    Das war aber erstens ein älteres Video, und weiterhin auch von einem spezifischen Hersteller, der das an seinem Produkt erklärt hatte.

    Ich kann mir gut vorstellen, daß das kein genereller Sachverhalt ist. So etwas lässt sich ja konstruktionsmäßig verhindern, durch Einlassen der O-Ringe in einer Nut z.B.


    Aber trotzdem, wenn beim Hersteller die Ansage ist "Loch ist notwendig"...wird das doch so oder so seine Gründe haben, einfach weil's grundsätzlich erstmal Käufer abschreckt, wenn man sowas dazu schreibt.


    edit:

    dieses Video hier war/ist es.

    • Offizieller Beitrag

    in den illegalen BEreich kann's definitiv wandern, insofern nicht auf die leichte Schulter zu nehmen

    Generell kommt es wohl auch auf die Umstände an. Wenn ein Bauteil in der Waffe "kaputt geht" und es so beim ersten Schuss zu einer höheren Leistung kommt, wird man das vermutlich/hoffentlich mitbekommen.

    • Wenn man dann jubelt und mit höherer Leistung fröhlich weiter-ballert bis es an der Tür klingelt =O - hat man mit Sicherheit ein Problem. :thumbdown:
    • Wenn man das Teil nach der Fehlfunktion gleich zerlegt und den Fehler sucht - wird vermutlich nicht gleich ein Sondereinsatzkommando vor der Tür stehen. :saint: Und selbst wenn das nach wenigen Minuten der Fall wäre, würde keine einsatzbereite Waffe mit illegal hoher Leistung vorhanden sein. Setzt man den "Bausatz" mit Ersatz-Dichtung wieder zusammen, hat die wieder legale Werte. :thumbup:

    Nachdem das SEK nicht wegen jedem zerplatzten Luftballon gleich einen Kindergeburtstag stürmt, ist ein einzelner - lauterer Knall - eher unbedenklich.

    "Zur Sicherheit" kann man den ersten Schuss nach längerer Lagerung ja auch ohne Diabolo abgeben, sollten die Manometer-Werte suspekt aussehen (z.B. in die Wäschebox - damit wirklich nichts passieren kann).

    Die S.H.I.E.L.D. Agency e.U. administriert und moderiert das Forum als externer Dienstleister der GoGun GmbH. Das Forum dient dem gemeinsamen Austausch von Informationen, Wissen und Tipps+Tricks zu Produkten der GoGun GmbH - von Kunden für Kunden. Die Beiträge werden nicht von Mitarbeitern der GoGun GmbH aktiv gelesen oder beantwortet. Es findet keine rechtsverbindliche Beratung statt.

  • und was wäre wenn man Exportdüse und 25 bar Setting = 7.5 Joule hat und plötzlich geht die Dichtung kaputt und sie hat dann mehr als 7.5 Joule und wird dann sichergestellt? In dem Moment ist ja die Exportdüse verbaut und sie hat durch Kaputte dichtung über 7.5 Joule.

    Deine Waffe weicht beim Vergleich zum PTB Muster ab. Du hast die Waffe manipuliert und sie hat nun (gewollt oder ungewollt) 200J. Straftat. Anzeige.


    Alles andere wäre auch Unsinn. Ansonsten könnte jeder einfach einen defekten Regulator einbauen und fröhlich mit 200J ballern.

  • und was wäre wenn man Exportdüse und 25 bar Setting = 7.5 Joule hat und plötzlich geht die Dichtung kaputt und sie hat dann mehr als 7.5 Joule und wird dann sichergestellt? In dem Moment ist ja die Exportdüse verbaut und sie hat durch Kaputte dichtung über 7.5 Joule.

    Deine Waffe weicht beim Vergleich zum PTB Muster ab. Du hast die Waffe manipuliert und sie hat nun (gewollt oder ungewollt) 200J. Straftat. Anzeige.


    Alles andere wäre auch Unsinn. Ansonsten könnte jeder einfach einen defekten Regulator einbauen und fröhlich mit 200J ballern.

    genau wie beim KFZ, Du bist für den Technischen zustand des KFZ verantwortlich,selbst wenn Du dir die Karre auch nur kurz ausgeliehen hast und kommst in eine Kontrolle.

    mfg.

    der Duke

    :evil:

  • und was wäre wenn man Exportdüse und 25 bar Setting = 7.5 Joule hat und plötzlich geht die Dichtung kaputt und sie hat dann mehr als 7.5 Joule und wird dann sichergestellt? In dem Moment ist ja die Exportdüse verbaut und sie hat durch Kaputte dichtung über 7.5 Joule.

    das wird dir dann der staatsanwalt erklären

    Aber nur, insofern der Staatsanwalt hellseherische Fähigkeiten hat.

  • Diese Klarstellung war super. Schon viel "Unsinn" hier gelesen. Danke dafür.

    Aber....wie wird denn nun die HP Max von Gogun letztendlich ausgeliefert? Mit "gebohrtem" Regulator oder "ungebohrt"?

  • Im Prinzip ist das aber auch nicht weiter schlimm.


    "Angebohrt" sind die Bohrungen ja, die restlichen zwei bis drei Millimeter kann man gut mit einem 1 mm Diamantbohrer durchbohren, wie ich das auch gemacht habe.


    Es entsteht noch nicht einmal ein gefürchteter Grad innen.


    Wenn man das wieder abdichten möchte, einfach so wie in der Beschreibung ausführen:


    Eine kleine Kugellager Stahlkugel in das Loch einführen, etwas Dichtmasse und ein oder zwei Madenschrauben draufsetzen.

    Ist bei mir hundertprozentig dicht, selbst bei 300 bar.

  • Denkt nur dran: Die Bohrung steigert NICHT die Leistung und bringt auch sonst keine Vorteile. Nur bei defekten Regulatordichtungen hat sie eine Auswirkung: Die Waffe wird dann undicht. Ansonsten könnte sie ein wenig zu stark werden. Aber das merkt man sofort - weil dann die beiden Manometer dasselbe anzeigen.

  • Ich hatte das damals wegen des Huma Regulators gemacht.


    Ein wenig hat sich meiner Ansicht nach das Schussbild damit verbessert, aber da sich damit nur maximal 80+Joule erreichen ließen habe ich den Regulator wieder weggelassen.


    Die Max ist aber seit dem Rückbau in die alte Konfiguration absolut dicht. Die Manometer zeigen bei meiner Max sowieso dasselbe an. 😉


    Deshalb, und aus Gründen der Legalität befindet sie sich auch schon seit längerem nicht mehr in Deutschland.


    Was soll ich die hin und her schleppen, wenn ich sowieso nur in NL offen schießen kann?

    Und vom ewigen umbauen wird sie auch nicht besser.


    Nee, für "hier" lohnt sich weder die Max noch das Kaliber.

    Da macht es dann schon mehr Spaß die Kleineren auf Schreiben zu schießen, vielleicht eine Diana oder ein Weihrauch. 🤷‍♂️

  • Denkt nur dran: Die Bohrung steigert NICHT die Leistung und bringt auch sonst keine Vorteile. Nur bei defekten Regulatordichtungen hat sie eine Auswirkung: Die Waffe wird dann undicht. Ansonsten könnte sie ein wenig zu stark werden. Aber das merkt man sofort - weil dann die beiden Manometer dasselbe anzeigen.

    @Jörg Sprave: Noch eine Frage zum Druck - Du hattest mal das 20er-Setup bei der HP Max aufgezeigt. Offene Düse, Regulator runter auf rd. 20 bar (ca. 110 Grad) w/7,5 Joule.

    Aber ist es dann sinnvoll, die Waffe bei 20 bar zu lagern? Mir war so gelesen zu haben, dass die Waffe nicht unter 100 bar gelagert werden sollte.

    Wie verhält sich das nach Deiner Meinung?

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