Welches Material für Transfer Port aka Nadeldüse

  • Guten Abend in die Runde,


    nachdem mir ein Fall einer beschädigten Nadeldüse (damit ist nicht die berühmt berüchtigte, gern brechende Ventielnadel gemeint! Sondern deren Gegenstück wovon es die 7,5er Variante und die offene als Exportdüse bezeichnete gibt!) bekannt wurde, kam bei mir die Überlegung auf entsprechendes Teil aus Metall fertigen zu lassen...


    Dazu würde ich im Vorfeld gerne die Schwarmintelligenz anzapfen bezüglich:


    - welches Metall erscheint am besten geeignet?

    - wird eine Abdichtung durch Formschluss auch mit einer metallischen Nadeldüse gut funktionieren?

    - was ist mit Materialusdehnung und Co?


    Über konstruktive Antworten würde ich mich sehr freuen 😊


    Greetz

    Wayniii

  • - welches Metall erscheint am besten geeignet?

    Ich würde Edelstahl bevorzugen.

    - wird eine Abdichtung durch Formschluss auch mit einer metallischen Nadeldüse gut funktionieren?

    Bei präziser Fertigung sollte das kein Problem sein.

    - was ist mit Materialusdehnung und Co?

    Keine Ahnung, ob das relevant ist. Hängt ganz vom verwendeten Material ab.

  • ... wird eine Abdichtung durch Formschluss auch mit einer metallischen Nadeldüse gut funktionieren? ...

    Theoretisch dürfte es möglich sein mit Metall an Metall selbst abzudichten. Allerdings sprechen wir hier von so geringen Toleranzen, dass das im wahrsten Sinne unbezahlbar ist. Es gibt "Mitutoyo 516 947 10 Parallelendmass Satz Metrisch Blöcke (Affiliate-Link)" aus Metall, die so plan geschliffen sind, dass sie aneinander haften, sobald man sie zusammenlegt. Einfach weil sich keine Luft mehr zwischen den einzelnen Maß- Elementen befindet, und der Luftdruck sie zusammenpresst. Und der beträgt nur 1 Bar, nicht wie hier 300 Bar. (Lässt man die beiden Teile ein Weile zusammen, kommen weitere Effekte hinzu und sie verschweißen sich von selbst).


    Du brauchst m.E. etwas das nahzu so präzise gefertigt ist, damit es sogar 300 Bar abdichten kann aber die Selbstverschweißung durch die Formgebung unterbleibt. Und das aus einem so hochharten Stahl, dass sich da auch nichts mit der Zeit durch Staub u.s.w wegschleift. Gleichzeit darf der Stahl aber nicht so hart sein, dass er wie Glas zerbricht (was wohl das Problem an den HPmax Nadeldüsen ist).


    Also: Ich denke es ist möglich, aber ich würde davon noch vor Beginn des Projektes Abstand nehmen, weil es am Ende so viel kostet, das aus dem Projekt sowieso nichts wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Zunächst Danke für die Antworten und Denkanstöße!


    Durch Vitamin B denke ich, dass die Kosten überschaubar bleiben sollten...


    Ich werde es jedenfalls auf einen Versuch ankommen lassen und dann einfach in der Praxis die Tauglichkeit erproben.


    Sollte der 4jährige Langzeittest erfolgreich sein, werde ich euch dann umgehend informieren 🤪😁😇


    Weitere Antworten/ Ansichten/ Tipps etc. sind gerne gesehen!😊


    Greetz

    Wayniii

  • Ich würde die Düse aus Edelstahl fertigen und nicht mit Formschluß arbeiten,sondern wie bei den Original Kunststoffdüsen 2 Rillen als Aufnahme für die O-Ringe drehen.

    Formschlüssige Dichtung besteht nur zwischen Nadeldüse und Ventilnadel bzw. Ventilnadel-Sockel☝️


    Das Sicken für O-Ringe zur seitlichen Abdichtung im Gehäuse dran müssen ist klar :)


    Trotzdem Danke!

  • Deloca420 hey😊 noch nicht, ist aber so gut wie in Arbeit.


    Es hapert noch etwas an der Materialauswahl... da von der ausführenden Stelle zu Bedenken gegeben wurde, dass eine Edelstahldüse in Hinblick auf Ausdehnung in einem Aluminium-Waffengehäuse suboptimal sein könnte... womöglich wurde deshalb von AEA auf Kunststoff zurückgegriffen... Messing könnte wohl eine gute Alternative sein... aber derlei Fragen, will die ausführende Stelle (bei der "ausführenden Stelle" handelt es sich um Maschinenbauingenieure mit Metaller-Ausbildung und eigenem an einer Hochschule angesiedelten Unternehmen) noch intern klären...


    Ich habe aber bereits die originale Exportdüse und eine Ventilnadel als Fertigungsmuster übergeben und soll in 1 bis 2 Wochen erste Ergebnisse präsentiert bekommen😁


    Ich halte euch natürlich auf dem Laufenden!


    PS: eine Ventilnadel nach Originalvorlage soll mir auch hergestellt werden 😉 Drückt die Daumen!! Womöglich könnte das die Befreiung vom leeren Ersatzteilmarkt und Mondpreisen sein🙏

  • Man das hört sich ja sehr schön an,

    Ich bin auch gerade auf der Suche nach einem neuen Ventil, ich bekomm die nicht mal mehr aufgeblasen so undicht ist das ganze...


    Ich hätte beim Ventil aus Edelstahl im Bezug auf thermischer Ausdehnung keine Schmerzen, die paar Zehntel (bei über 100° mehr) im Durchmesser kompensieren die Oringe ohne Probleme.


    Weiß jemand aus welchem Kunststoff die düsen original sind? Oder auch maße bzw Zeichnung?



    Gibt's eigentlich noch andere Stellen die für das Problem verantwortlich sein können? Ist schon komisch dass ich das Gerät nicht mal mehr befüllen kann... zischt alles aus dem Lauf raus

    • Offizieller Beitrag

    Ni Ko - weil's der erste Beitrag war, nur zur Sicherheit erwähnt:

    Zitat

    Beim Befüllen einer leeren Waffe sollte das Schloss gespannt sein (sonst kann der Hammer auf die Nadel drücken und es baut sich kein Druck auf).

    Nicht, dass es nur daran liegt. :/

    Die S.H.I.E.L.D. Agency e.U. administriert und moderiert das Forum als externer Dienstleister der GoGun GmbH. Das Forum dient dem gemeinsamen Austausch von Informationen, Wissen und Tipps+Tricks zu Produkten der GoGun GmbH - von Kunden für Kunden. Die Beiträge werden nicht von Mitarbeitern der GoGun GmbH aktiv gelesen oder beantwortet. Es findet keine rechtsverbindliche Beratung statt.

  • Ni Ko was Du beschreibst, klingt nach dem "Problem" nach Umbau auf Exportdüse. Welches bekanntermaßen kein Problem ist, sondern ein Aufpumpen des Systems mit gezogenem Regulator auf Minimum 250bar und dem Dryfire von einigen Schüssen, bis halt nichts mehr zischt, nötig macht.


    Was Du sagst, bezüglich Ausdehnung, dass der O-Ring das ja puffert, sehe ich genauso.

    Allerdings könnte ja theoretisch mein abgegebenes Muster zufällig an der oberen Toleranzgrenze gefertigt sein und das danach hergestellte Duplikat aufgrund von unvermeidbaren Fertigungstoleranzen dann bereits oberhalb der zulässigen Höchsttoleranz liegen...

    Wobei ich der Meinung bin, dass man beim Einsetzen der Düse ja merken sollte, ob sie zu stramm sitzt. In einem solchen Fall hätte ich natürlich kein Vertrauen hinsichtlich der unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten von Düse und Gehäuse...

    Wenn sie allerdings beim Einsetzen und Rausnehmen "flutscht" hätte ich dahingehend tatsächlich auch keine Bauchschmerzen😊


    Aber wie gesagt, die Jungs machen sich auch noch ihre Gedanken und könnten mir das Teil sogar in PP fertigen😉


    Somit gäbe es zwar nicht mehr den Vorteil einer höheren Robustheit (was eigentlich der Grund war, gleichwertigen Ersatz aus Metall fertigen zu lassen), allerdings ein viel kostengünstigeres Ersatzteil😊


    Mal sehen... Metall wäre mir lieber, aber bei zu hohen Bedenken diesbezüglich, werde ich mit Kunststoff gehen.


    Mittlerweile denke ich aber, dass die Ventilnadel als Ersatzteil höhere Priorität hat... Aber ich will natürlich beides😁


    Greetz

    Wayniii


    Edit: Ni Ko der Mod war schneller😁 und die gespannte Hammerfeder hatte ich auch vergessen zu erwähnen 😅

  • Danke Leute, aber lch hab wirklich alles probiert und auch gelesen :D


    Ohne Regulator, gespannt, ungespannt, und ja die bleeder schraube am kompressor ist auch zu :D.

    Wenn ich mal nach unzähligem ein-ausbauen der Düse etwas Luft in den Tank gebracht hab auch einige schüsse gemacht.


    Das alles hat übrigens mit einer gebrochenen nadel angefangen.


    Beim regulator ausbauen hab ich zufälligerweise auch gesehen dass der sicherungsring gar nicht mehr in der Nut war und lose umher irrte...



    naja weiß auch nicht was ich von dem Gerät halten soll.


    Von der nadel hab ich eine Zeichnung mit CAD Modell angefertig, ich werde schauen hier direkt ein paar Stück aus VA billet zu drehen. Wenn bedarf an der Zeichnung besteht einfach melden.

  • Wayniii Da Deine Uni-Ingenieure mit Sicherheit genau wissen, daß der landläufige Begriff „aus Edelstahl“ in Wirklichkeit eine ganze Werkstoffgruppe mit zig Werkstoffnummern und entsprechend auch unterschiedlichsten Eigenschaften bezeichnet, kann man wohl zuversichtlich sein, daß die da was passendes rauspicken. Ich bin gespannt wie sich das entwickelt! :thumbup:

  • [user='1323']

    Was Du sagst, bezüglich Ausdehnung, dass der O-Ring das ja puffert, sehe ich genauso.

    Allerdings könnte ja theoretisch mein abgegebenes Muster zufällig an der oberen Toleranzgrenze gefertigt sein und das danach hergestellte Duplikat aufgrund von unvermeidbaren Fertigungstoleranzen dann bereits oberhalb der zulässigen Höchsttoleranz liegen...


    Edit: [user='1323']


    Ich weiß was du meinst, allerdings sind heutzutage eigentlich bei Baugruppen mit so wenig Teilen kaum Toleranzketten möglich. Ich denke die Designer von dem Gerät sind auch keine Anfänger und werden schon damit rechnen dass in der Endmontage eine Düse welche kurz vor Übermaß war auf ein Gehäuse trifft welches am Chargenanfang lief bei "scharfem" Werkzeug. Außerdem geht's hier ja nicht wirklich (nach heutigem Stand der Technik) genau zu 😂



    Ich muss jetzt aufjedenfall schauen wo ich so eine neue Düse herbekomm, die ist ja überall ausverkauft oder? Eventuell werd ich vorerst mal aus dem 3D Drucker ein paar versuche mit Vollmaterial und anschließend polieren testen... Schlechter wie jetzt kann's nicht werden 🤣

    Einmal editiert, zuletzt von Ni Ko ()

  • Ni Ko sehe ich im Grunde ja auch so😊Aber Vorsicht ist die Mutter der Porzelankiste☝️😁


    Und sofern das Experiment glückt, würde ich natürlich eine kleine Serie auflegen lassen und Du könntest das Teil zum Unkostenbeitrag von mir bekommen😉

  • Gab es eigentlich ursprünglich auch verschiedene ValvePins für F und offene Version des Gerätes?

    Oder ist es wirklich so dass der gleiche Pin auf offener und F Düse gleich dichten muss?

    Ich werde bei meinem Versuch eine kleinere Bohrung machen und/oder einen anderen Winkel des Dichtflächenkonus testen um mehr dichtende Fläche zu haben. Klar dass sich das auf den Schuss auswirkt aber zum Testen wäre das ganz interessant.


    Die Zeichnung ist vom original Maß und im Schnitt sieht man schon dass hier mehr Fläche möglich wäre.

    Oder wie seht ihr das?


    Baugruppe1.pngBaugruppe1low.png

  • Interessante Frage... und wenn man das so sieht (also diesen Querschnitt) fragt man sich echt, ob das so gewollt ist🤔


    Allerdings, wozu mehr Dichtfläche, wenn die vorhandene doch offensichtlich genügt?😅 Außer deine Theorie, dass es unterschiedliche Valve Pins gab (glaub ich aber eigentlich eher nicht...) stimmt bzw. es sich herausstellt, dass da eigentlich mehr Fläche genutzt werden sollte...


    Ein Fall für Akte X😅😂😇


    Coole Zeichnung übrigens!!!💪

  • Ich vermute eher dass die größeren Schrägkanten dem Umstand geschuldet sind, dass es immer Toleranzen gibt, und auch geben muß. Und so dichtet der Kegel der Nadeldüse immer irgendwo ab, egal ob Winkel und Durchmesser jetzt 1/10° + 1/100mm +/- abweicht. (Eine AEA ist schließlich kein optisches High- End Präzisionsinstrument)

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