Über die letzten Monate haben sich im Forum so einige Erkenntnisse zur HP Max angesammelt, die in dieser FAQ zusammengefasst sein sollen, damit nicht bei jeden neuem Nutzer das große Suchen losgeht. Bitte nutzt aber Begriffe aus der FAQ, um die umfassenderen Diskussionen im Forum zu suchen und dort weitergehende Fragen zu klären. Falls ich hier noch etwas ergänzen soll, sagt bitte unten Bescheid. Falls mich ein neues Hobby mehr fesselt, dann hoffe ich, dass unser netter Moderator oder jemand anderes die FAQ weiterpflegt.
( Forum Moderation Könntest Du bitte noch mal nach Fehlern durchschauen. Mit glüht der Kopf. )
FAQ
* Ganz wichtig: denkt immer an eine Schutzbrille, kleinste Splitter könnten sonst im Auge landen. Gehörschutz ist auch gut, denn selbst der Hammerschlag nur wenige Zentimeter vom Ohr entfernt kann auf Dauer die Ohren zum Klingeln bringen.
* Schmiermittel: am besten ist nicht zu dünnes Silikonöl, welches speziell für PCP angeboten wird (z.B. Super Lube o-Ring). Klassisches Waffenöl hat in PCP Gewehren nichts zu suchen, es greift wahrscheinlich die Dichtungen an.
* Befüllen einer leeren Waffe: das Schloss sollte gespannt sein (sonst kann der Hammer auf die Nadel drücken und es baut sich kein Druck auf).
* Leerschuss ist eigentlich kein Problem, Hauptsache es ist genug Druck im System (~150Bar), so dass die Nadel genügend Gegendruck hat und nicht noch stärker gegen den Ventilsitz knallt..
* Nadelbruch: man kann davon ausgehen, dass die Hammerfeder für unter 200Bar Systemdruck zu stark ist, was die kleine Rückhol-Feder im Ventilsitz überlastet und die Nadel hart aufsetzen lässt. Dadurch kann es zum Bruch der Nadel kommen. Weiterhin ist zu beobachten, dass der Ventilsitz verformt wird, was dazu führen kann, dass die Nadel klemmt. In beiden Fällen verliert die HP Max schnell an Druck.
Abhilfe schafft das Verwenden einer wenig starken Feder für wenige Cent. Es ist davon auszugehen, dass der Tausch nur vom Büchsenmacher durchgeführt werden darf, da die Leistung dadurch beeinflusst wird und diese eventuell nachjustiert werden muss.
Als hilfreich haben sich Federn mit 1mm Drahtstärke erwiesen ( ebay) .
Eine im Ventilsitz klemmende Nadel kann durch Abschleifen der Nadel mit sehr feinem Sandpapier (600er Papier oder feiner) wieder gängig gemacht werden. Aber es gibt auch viele Nutzer, die sich darum nicht kümmern und bei denen trotzdem alles funktioniert. Es ist noch unklar, warum bei einigen es sehr schnell zum Ausfall kommt und bei anderen nicht.
Was kann man bei einem Bruch tun? (a) Gewehr an GoGun einschicken oder (b) selbst nachschauen. Nachschauen: Schulterstütze abnehmen und schauen, ob die Nadelstange herausfällt. Tank und Lauf abnehmen und Ventilsitz herausschrauben. Jetzt kommt man an die Nadel und kann sehen, ob sie gebrochen ist oder "nur" im Ventilsitz hängt. Es gibt dazu Videos bei Youtube.
Wenn man noch Garantie hat, dann Foto an GoGun und man bekommt eine neue Nadel oder auch einen neuen Ventilsitz. Eine hängende Nadel kann man durch vorsichtiges Abschleifen (600er Papier oder feiner) wieder gangbar machen.
* Flugverhalten Bleidiabolos: die HP Max ist für 200J ausgelegt, dass heißt, mit dieser Energie kann sie Bleidiabolos auf knapp unter Schallgeschwindigkeit beschleunigen, was als optimale obere Grenze gilt (oder man schießt über der Schallgeschwindikeit, was aber für PCP nicht üblich ist). In Deutschland sind jedoch nur 7.5J frei nutzbar und damit kommt man mit 9mm Blei Diabolos nur auf etwa 53m/s. Bei dieser niedrigen Energie fliegen Bleidiabolos mit reichlich 5g ein starken Bogen, es ist mehr ein Werfen statt ein Schießen. (Es ist, als würde man mit einem klassischen 4.5mm Luftgewehr und nur 0.7J schießen.) Wer damit schießen mag benötigt eine starke Vorneigung der Optik, was mit höhenverstellbaren Montagen möglich ist.
Es ist empfiehlt sich, leichte Diabolos aus dem 3D-Drucker zu verwenden, mit denen man auf Geschwindigkeiten zwischen etwa 100m/s (1.3g) und 160m/s(0.5g) kommt. (Mit den roten und gelben Diabolos von ebay gibt es gute Erfahrungen.)
Eine Kiste mit alten Stoffresten hinter der Zielscheibe ermöglicht ein weiches Abfangen der Diabolos und ein Wiederverwenden. Achtet beim Wiederverwenden darauf, dass die Diabolos sauber sind.
Wer sich ein Bild davon machen möchte, wie die Flugkurve für bestimmte Geschossgewichte und Leistung ist, dem sei der Ballistikrechner sehr empfohlen - z.B. mit den Werten für die f-Version 9mm/5,25g/1°/1m:
https://www.schuetzenverein-et…021/Ballistikrechner.html
* Reichweite: Für unerfahrene Schützen ist eine möglichst gestreckte Flugbahn anzustreben. Auch bei voller Leistung wird man bei einer Abweichung der Flugbahn von z.B. +/-2cm auf nur etwa 50m Reichweite kommen. Bei der Wahl der Optik ist deswegen für viele wahrscheinlich ein Bereich von 5m (7.5J) bis 50m (200J) interessant, also eine Vergrößerung von 3-9 ausreichend.
* Düsenwechsel: wer im Ausland vorübergehend mit voller Leistung schießen mag, muss die F-Düse gegen die Export-Düse wechseln. Die F-Düse hat ein M5 Innengewinde und kann mit einer Schraube leicht herausgezogen werden. Nehmt am besten keine Metallhaken um die Export-Düse herauszuholen, denn kleinste Kratzer können für Undichtheiten sorgen. Oder biegt einen Draht so, dass das Ende des Hakens eine Drahtschlaufe ist. Beim Einsetzen von Teilen immer schön mit Silikon ölen. Nach der Düse die Nadel einlegen und auf das zylindrische Nadelende vorsichtig leicht anklopfen soll Undichtheiten entgegenwirken. Vor dem ersten Befüllen des Tanks die HP Max spannen, damit die Nadel entlastet wird. Es kann sein, dass kleiner Undichtheiten beim zügigen Aufpumpen erst verschwinden. Auch ein paar Leerschüsse können helfen. Jörg Sprave empfiehlt nach einem Düsenwechsel den Lauf zu entfernen und ein paar Schüsse ohne Regulator mit vollem Druck abzugeben. Dabei schlägt die Nadel mit voller Wucht auf die Düse und Undichtheiten sollen verschwinden. Achtung: Gehörschutz. Ohne Lauf gilt die HP Max laut Jörg nicht als Waffe und kann deshalb mit voller Leistung ausgelöst werden. Achtet beim Umbau besonders auf Sauberkeit, so dass keine Partikel ins System kommen.
* Low Pressure Setup: Jörg Sprave hat erwähnt, dass ein Umbau auf die große Exportdüse und der Betrieb mit sehr niedrigen Druck legal sei, wenn 7.5J nicht überschritten würden. Dieses Setup ist nicht ganz einfach, hat aber den Vorteil, dass kein so umfangreicher Umbau beim Wechsel der Leistung mehr notwendig ist, der die Düse-Nadel-Kombination undicht werden lässt. Von Nachteil ist: der Regulator ist für den niedrigen Druck von ca. 20Bar nicht vorbereitet und es kann sein, dass er den niedrigen Druck ohne eine Neuanordnung (in Einer-Paarungen) der Tellerfedern nicht schafft. Es ist auch nicht sicher, wie stabil die Leistung beim Low Pressure Setup ist. Klärt dies mit einem Büchsenmacher. Wahrscheinlich ist man mit einer niedrigen Leistung von 5..6J auf der sicheren Seite, die Leistung immer kleiner 7.5J zu halten. (Bei einer Prüfung wird mit JSB Exact gemessen.) In Verbindung mit gedruckten Diabolos ist man eh nicht mehr so darauf angewiesen, so knapp wie möglich an 7.5J zu kommen.
Spätestens für das Low Pressure Setup muss eine schwächere Hammerfeder her, um Schaden zu vermeiden. (Es gibt Nutzer, bei denen es trotzdem keine Probleme gab.)
* Aufbau des Regulators: RE: Leistung / Regulator / Druck-Einstellung
* Druckluft: achtet darauf, dass der Luft Feuchtigkeit entzogen wird, ansonsten sammelt sich Wasser im Inneren und Teile können rosten. Es gibt dafür einfache Filter (Affiliate-Link) mit Silikat-Kugeln. Die Handpumpe MK5 von Hill hat einen integrierten Filter im Ansaugweg was Kräfte spart. Ein Filter zwischen Pumpe und Gewehr hat den Nachteil, dass dieser wie ein zusätzlicher Tank erst aufgepumpt werden muss, was zusätzliche Kraft benötigt. Wer viel schießt, für den lohnt sich ein Kompressor. Achtet auf einen Filter, der die HP Max vor Öl und Wasser aus dem Kompressor schützt. Wer eher selten schießt, dem sollte eine Handpumpe genügen. Eine zusätzliche Druckluftflasche bietet den Vorteil, bei Bedarf in Sekunden Nachtanken zu können. Flaschen kann man mit dem eigenen Kompressor befüllen oder bei einem Tauschshop befüllen lassen. Ganz sportliche Schützen können auch die Flasche mit der Handpumpe nachladen.
*Nachtanken von Druckluft aus Druckflasche: Wenn Ihr wissen wollt, wie sich der Druck verhält, wenn Ihr aus einer Druckluftflasche den Tank der HP Max nachfüllt, dann hilft euch ein Online-Rechner zum Stichwort "Überströmen" weiter, z.B. hier:
https://berlintaucher.de/informationen/tauchrechner/