Derjenige, der den Satz mit "Öl dunkel wird" ins Handbuch eines PCP Kompressors geschrieben hat, ist ein VoIIhonk. In legierten Ölen (also fast alle Öle die es in Europa zu kaufen gibt) sind Antioxidantien enthalten, die bei Kontakt und Aufname von Sauerstoff und/oder oxidierten Bauteilen, ihre Farbe abdunkeln. Dabei werden die oxidierten Schichten teils abgelöst. Ebenso erfolgt ein Farbwechsel wenn das Öl von basisch auf sauer wechselt, und natürlich wenn Verbrennungsrückstände in der Schwebe gehalten werden (was ja hier nicht sein kann) Das zeigt einerseits an, dass sie wirken, andererseits dass ihre Aufnahmefähigkeit, was Sauerstoff - oder gebundene Oxide - betrifft, nicht mehr dem Neuzustand entsprechen. Aus der Farbe des Öl's kann man folglich nur ableiten: Nicht völlig neu. Was man nicht herauslesen kann ist: Verbraucht. Allenfalls noch "in Gebrauch".
Bei Hubkolben von Verbrenner geschieht dieser Farbumschlag sogar langsamer, da einerseit die verbauten Teile recht hochwertig sind und schon von sich aus kaum "Rosten/oxidieren" (Kurbelwelle, Nockenwelle, Zylinderwände, Kolbenringe, Kolben,.....) und der Kontakt mit Sauerstoff auch geringer ausfällt (jeder 2. Hub = ca. 20% Sauerstoff), - und ganz nebenbei die Toleranzen, also auch die Schmierfilmdicke auf den Zylinderlaufflächen, schon ne ganz andere Hausnummer ist, als bei einem Kompressor für wenige 10$ Gesamtpreis in der Herstellung. Das kostet bei modernen Verbrennern schon das Material alleine.
Bei Kompressorkolben, bei denen mit Öl geschmiert wird, hat das Öl erstens Kontakt mit Bauteilen, die viel leichter oxidieren (Kupfer, Bronze) als das Material von Verbrennern, und andererseits ist der Sauerstoffaustausch in Hubkolbenkompressoren viel höher, als in Verbrennungsmotoren (je Hub ca. 2x 20% d. Volumens der ersten Stufe (bei 2- stufigen Kompressoren). Zusätzlich wird der freie Sauerstoff ja ab der 2. Stufe geradezu mit Hochdruck ins Öl "verpresst", während er bei Verbrennern "verbraucht" wird und gebunden (CO², NOx, CO, ....) wieder ausgestoßen wird.
So ein Hinweis auf die Farbe funktioniert vielleicht bei unlegierten Einbereichsölen, vielleicht auch bei Tran ("Polaröl"/Presswal)- aber die haben wieder andere Nachteile.
Ein erster Ölwechsel nach 25 Std. kommt mir sogar recht lang vor. Bei diesem ersten Ölwechsel geht es um das "Abschöpfen" der Späne bzw. des Abriebes.
Leider ist der Ölwechselintervall bei sämtlichen Kolbensystemen ohne Ölfilter recht kurz. Auch bei Verbrennern. Man kann es natürlich ignorieren, wie bei Verbrennern auch.... dann darf man sich aber nach einer gewissen Zeit auch nicht wundern, wenn sich was festfrisst. Trotzdem kann die Entscheidung, nach 2 Ölwechseln den Kompressor "bis zum Exodus" durchlaufen zu lassen, wirtschaftlich die sinnvollere sein. Zumindest wenn es ein günstiger Kompressor war.
Ich dachte immer das hier nur Erwachsene im Forum unterwegs sind,nur manchmal bezweifele ich das aber...
Wenn Du Dir die Beiträge so mancher (primär ehemaliger) Foristi ansiehst, wird ganz klar, dass sich hier völlig unwissende Kids tummeln, die ihr Wissen auc Class-C Movies + Schützenbudenknallern beziehen.
Zum Bremsenreiniger: Ein Bremsenreiniger tut den Dichtungen sicherlich nicht gut. Wenn man aber weiß was man tut, und nur die Ölwanne damit reinigt, und den Reiniger dann völlig ausdampfen lässt, sollten sich die Auswirkungen im unmerklichen Bereich bewegen. Falls es überhaupt welche gibt. Was man keinesfallls machen dürfte, ist das System mit Bremsenreiniger spülen. Da würden sich einige Dichtungsmaterialien wohl "vollsaugen" und früher oder später aufweichen und auflösen. Ob das allerdings wirklich immer so ist, kann ich nicht sagen. Mir sind die Dichtmaterialien in den unterschiedlichen Kompressoren nicht bekannt, wohl genausowenig wie dem Besitzer.