Erfahrungen Kokille und selbst gießen

  • Hi CBX,

    was willst Du denn wissen?

    Hab etliche tausend Rundkugeln in den verschiedensten Kalibern gegossen. Alles für Vorderlader in reinem Weichblei.

    Nur mit der Kokille und Schmelztiegel ist es nicht getan. Und vergiss ganz schnell die Spielerei mit dem Ventil und Blei nach unten aus laufen und in die Kokille rein fließen lassen . . Ganz zu schweigen wenn Du Langgeschosse oder Minie Geschosse gießen willst.

    Aber wenn Du es richtig hinbekommst, bekommst Du absolute Präzision , aber alles was Langgeschosse egal in welcher Ausführung muß passend zum Lauf Kalibriert werden . . .

    Und ganz wichtig . . . nur im Freien mit frischer Luft mit Blei rum gießen . . .

    Eigentlich findest Du viele Informationen im Netz auf den Seiten der Händler für Vorderlader Zeugs . . die die was treffen wollen gießen alle selbst . .

    sonst wirds nix . . .

    Hoffe mal Du hast ein paar vernüftige Stahlkoillen mit brauchbarem Abschneider genommen. Alu kannst Du vergessen . .


    Gruß vom bastelopa . . . .

  • Hi Opa, sowas habe ich mir schon gedacht.

    Beide Alu und wenn du recht hast, dann alles für die Tonne....

    Beste Grüße und danke für deine ausführliche Antwort.

  • du vergisst, dass die Altforderen viel viel weniger Mittel hatten als wir heute und trotzdem höchste Präzision hinbekommen haben. Der moderne Mensch und besonders der deutsche Homo ingeniericus neigt leider dazu, alles zu verkomplizieren.


    Was brauchst du:


    flüssiges Blei

    ohne Verschmutzung

    eine Form


    Das war es eigentlich schon.

    Blei wird flüssig, wenn es heiss gemacht wird. Wie und wo ist völlig nebensächlich.

    Die Schlacke sammelt sich zum Glück oben, einfach abschöpfen.

    Heisses Blei erkaltet schnell, wenn es auf kalte Oberflächen trifft. Deshalb ist es nötig, die Kokille ebenfalls heiss zu machen, bevor man das Blei reingiesst.


    Mir hat eigentlich immer der Campingkocher, eine Blechdose, ein alter Suppenlöffel mit Ausguss und die Kokille gereicht.

  • Ok, alles soweit klar ich komme aus Metall und kenne auch die Schmelzpunkte.

    Mit dem komplizieren stimme ich dir einigermaßen zu.

    Gute Geschoße selbst zu produzieren ist schon ne Kunst für sich.

    Danke für dein Interesse!

  • Im 18. Jahrhundert gab es aber auch keine Kokillen aus Aluminium . . .und die Leute hatten viel mehr Zeit und Wissen was sie da tun.

    Die alten Vorderlader , die auf sehr einfachen Werkzeugen produziert worden sind, treffen heute immer noch besser wie die Kiepenware einiger vermeintlicher Premiumhersteller. Obwohl die auf neuesten und präzisen Maschinen produzieren.

    Das wichtigste dabei ist,:

    sauberes Blei in der richtigen Temperatur,

    Kokille auf Betriebstemperatur bringen damit das Blei so lange flüssig bleibt, bis alle Luft raus ist,

    Am besten mit einem gusseisernen Schöpflöffel arbeiten, da bleibt das Blei länger flüssig und heiss.

    Die ersten 10 Geschosse kannst Du gleich ungesehen wieder in den Schmelztiegel werfen.

    Am besten ist es, wenn Du einen Schmelztiegel nimmt, wo Du die Temperatur einstellen kannst.

    Die Alu Kokillen verziehen sich schnell, da mußt Du etwas aufpassen das Du die nicht zu heiss machst.

    Der Anguss sollte noch einige Zeit flüssig bleiben, dann ist die Temperatur der Koille richtig.

    Ich hab meine immer ins flüssige Blei gesteckt zum Warm werden . . .

    Und immer schön den Schmutz oben abschöpfen. Kannst ja mal etwas Kerzenwachs dazu geben um den Schmutz besser runter zu bekommen.

    Ansonsten gibt es dafür Hilfsmittel . .

    sieh mal auf die Seite von Stifters Gunflints . . .

  • Beitrag von CBX ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • für die Entfernungen im Druckluftbereich ist das mehr als ausreichend. Die Vorderlader waren noch relativ präzise bei Distanzen teilweise über 500 yards. Da kommt die Druckluft nicht hin.

  • Beitrag von CBX ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Na ich denke, wenn ich mir die Mühe mache und mit flüssigem Blei rum spiele, dann soll auch etwas brauchbares dabei raus kommen.

    Sonst kannst du ja so eine Pressmatritze nahmen. Wobei das auch ganz schön ins Geld gehen kann . . Da mußt Du schon ein paar Tausen Geschosse machen, damit sich das rechnet . .Und die Rohlinge musst Du ja auch wieder gießen oder fertig kaufen . . .

  • Beitrag von CBX ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • die Pressmatritzen vom Mike sind schon klasse.

    Man bekommt nur keine :)

    Problem ist bei denen eher, dass sie für 7,5 J zu schwer sind. Eventuell gehen die da mit Zinn, mehr Sinn machen aber die gedruckte TPU Diabolos.

    für offen halte ich die 105 gr in .50 für zu leicht, da wird Leistung verschenkt denke ich

    Hat mal jemand damit Messreihen geschossen?

  • du vergisst, dass die Altforderen viel viel weniger Mittel hatten als wir heute und trotzdem höchste Präzision hinbekommen haben. Der moderne Mensch und besonders der deutsche Homo ingeniericus neigt leider dazu, alles zu verkomplizieren.

    Ich würde eher so argumentieren das heutzutage sich praktisch kaum noch jemand sich für die Präzision von Vorderladern interessiert. Ist halt nur noch ein Hobby - und keine State-Of-The-Art Militärtechnik mehr.


    Und deshalb werden dafür auch keine speziellen Herstellungsverfahren oder Maschinen entwickelt - das kaufen eh nur noch ein paar wenige Liebhaber. Kleine Produktionsmengen = Kleiner Profit. Präzision ist unnötig - schließlich hängen die meisten sich die Teile nur an die Wand. Auch pumpt keine Nation gigantische Geldmengen an Militärausgaben in solch altbackene Technik.


    Moderne Büchsen sind um ein VIELFACHES präziser als Vorderlader. Und nicht nur präziser - sondern auch wesentlich tödlicher (Hollow Points -> Energieübertragung vs Durchschuss) und kräftiger (mehr Joule, panzerdurschlagende Munition, 2bore / 4bore, nitro express, etc).


    Wenn man heutzutage solch gigantische Mengen an Militärausgaben in die Entwicklung und Herstellung von Vorderladern investieren würde wie damals - wären moderne Vorderlader den alten sicherlich ganz schnell überlegen.


    Deshalb glaube ich nicht daran, dass das was mit "Homo ingeniericus" oder Verkomplizierung zu tun hat. Insbesondere dann nicht wenn Leien mit minimalem Aufwand es daheim besser machen können als die Firmen die heute noch Vorderlader-Krams vertreiben. Das klingt eher danach das es dafür keinen echten Markt mehr gibt - Innovation und Investitionen sich nicht lohnen. Und man lebt halt mit dem was man noch so bekommt. "Besser als garnix."

  • Wenn man sich die Ergebnisse von Schiesswettbewerben von vor 1900 ansieht, da würde sich mancher Nitroschütze heute die gleiche Punktzahl wünschen :)

    Da sind wir dann beim nächsten limitierenden Faktor: was nützt das präziseste Geschoss, wenn der Schütze das nicht umsetzen kann.

  • Wenn ihr Slugs Pressen wollt könnt ihr euch auch das Video ansehen, in den Kommentaren ist auch seine Handynummer und Preise zu finden. Habe bei Ihm bestellt und ca.200€ mit Versand bezahlt.

    PS: wer es nicht versteht Untertitel anmachen und Kommentare in deutsch übersetzen lassen ;)

  • @ PlumBum ,

    da mußt Du gar nicht so weit zurück gehen um Dir Ergebislisten an zu sehen . . . . .sieh Dir das mal an, Sind die Ergebinsse der deutschen Meisterschaft in Pforzheim von 2022 . . .

    https://www.dsb.de/fileadmin/DSB.DE/RESULTS/RESULTS_2022/DM_Pforzheim_-VL-.pdf

    m4ko Könnte für Dich auch mal interssant sein, was ein paar Deutsche Aussenseiter und Hobbyschützen so hin bekommen.

    Das das heute nicht mehr so für den militärischen Einsatz nicht mehr von Belang ist, ergibt sich doch wohl aus dem Überholten Treibladungsmittel.

    Mit Steinschloßwaffen fiel der Krieg bei Regen einfach aus . . . .

    Aber Luftbüchsen gab es zu dieser Zeit auch schon . .ist also auch nichts neues die Übertrieben großen Kaliber beim Luftgewehr . .vor allem hier in D. Übrigens die Präzision der alten Luftbüchsen lag deutlich über den heutigen Big Bore Luftgewehren. jedenfalls wenn ich mir die HP Max und die noch größeren Kaliber so ansehe . . auch offen wo das möglich ist. Lediglich die Kandenz ist heute höher . .aber auch nicht lange, dann ist die Luft alle . . . .Da benutze ich ich lieber ein gutes VL Gewehr auf 500 Yards und hab nach spätestens 50 Sekunden den nächsten Schuß fertig zu abfeuern . .

  • Sieht auch interessant aus, kostet zumindest gleich so viel. Obwohl ich eine größere Auswahl habe was ich herstellen kann und auch beim Gewicht. Zumal ich noch das Gewicht im Werkzeug bestimmen kann und muss es nicht vorher bestimmen durch den Rohling. Dafür ist es aber Made in Germany :thumbup:

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!