Man hat die Waffen wegen der Vorteile im Liegen laden zu können und keinen Mündungsblitz oder Rauch zu haben an Scharfschützen ausgegeben.
Sie wurden nicht im Linienkampf verwendet.
Das damit ausgestattete Scharfschützenregiment hatte enorm hohe Verluste. Das kann aber allgemein am Krieg liegen
Die Waffe war nur 8 Jahre, zwischen 1793 und 1801 im Einsatz.
Es gibt leider nur sehr wenig Fachliteratur. Tomaz Lazar schreibt in "Druckluftgewehre nach dem Girardoni – Muster im Nationalmuseum von Slowenien"
auf Seite 79:
"Bereits zum Zeitpunkt seiner Einführung wurde das Girardoni-Gewehr von einigen Personen wegen seiner mangelnden Durchschlagskraft kritisiert, aber noch mehr wegen der Tatsache, dass jeder Schuss weniger kraftvoll ausfiel als der vorhergehende (34)
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Bei Versuchen der dänischen Armee an selbst hergestellten Waffen nach dem „Girardoni-Muster“ um 1820 waren die notierten Leistungen eher unzureichend. Die Kugelgeschwindigkeit an der Mündung lag nur bei etwa 100 Meter pro Sekunde, wahrscheinlich zuzuschreiben geringer Qualität der Luftbehälter, unzureichender Druckluft oder schlechten Ventilen (37) Daher können diese Ergebnisse kaum als repräsentativ für die Leistung hochwertiger Girardoni –Gewehre, die von erfahrenen Büchsenmachern erzeugt wurden, bezeichnet werden. Obwohl zum jetzigen Zeitpunkt die Veröffentlichung weiterer Testergebnisse wünschenswert wäre, haben doch neuere Versuche an historischen Originalwaffen und modernen Nachbauten Mündungsgeschwindigkeiten von etwa 120 bis 150 Metern pro Sekunde ergeben. Dementsprechend kann die kinetische Energie eines vollständig geladenen und eine 11,5 Millimeter Bleikugel im Gewicht von 10 Gramm verschießenden Girardoni-Gewehres mit etwa 110
Joule berechnet werden.
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Generell gesehen hatte das Girardoni-Gewehr im Vergleich zu den herkömmlichen Feuerwaffen eine verhältnismäßig bescheidene Durchschlagskraft. Dies war aber hinsichtlich ziviler Anwendungen nicht zwangsläufig ein die Waffe ausschließender Faktor, vor allem wenn sie in erster Linie für das Scheibenschießen oder die Niederwildjagd verwendet wurde. Für solche Zwecke war die Präzision wichtiger als die Durchschlagskraft. Und in dieser Hinsicht war das „Girardoni-System“ mit Sicherheit brauchbar. Es wurde als gut genug für die Verwendung durch Scharfschützen erachtet, und moderne Tests haben eine sehr gute Treffergenauigkeit bei Reichweiten um die hundert Meter aufgezeigt (41)"
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