Metallspäne im Dämpfer, normal?

  • Hallo zusammen,

    nach vielen "Neulings-Fragen", die schon 100x beantwortet wurden, hätte ich eine etwas ungewöhnlichere Frage.


    Ich habe nach längerem auch mal wieder meine HPMax ausgepackt, nachdem ich diese vor einigen Wochen/Monaten auf das 20 bar Setup umgebaut habe (siehe anderer Thread).

    Vorab: Funktioniert noch immer einwandfrei! Vorhin mal gemessen, in der Spitze waren es 7,3J, reicht mir.

    Mittlerweile habe ich einen selbst gedruckten Schalldämpfer dafür, sodass keine blöden Rückfragen kommen, warum es in der Scheune so komisch knallt.
    Funktioniert echt super.


    Diesmal ist mir, nachdem ich ein Magazin verschossen hatte, aufgefallen, dass es im Schalldämpfer "rasselt".

    Gut, mal abgeschraubt und umgedreht, auf einmal fallen aus dem Dämpfer einige Metallspäne heraus. 8|

    Noch mal mal ein Magazin verschossen - selbes Spiel.


    Beim dritten Magazin hat es beim ersten Schuss nur geploppt, das komplette Diabolo schien stecken geblieben zu sein.
    Schalldämpfer umgedreht, auf einmal fällt ein zerbeultes Diabolo heraus.
    Allerdings trifft den Schalldämpfer gar keine Schuld, dieser ist aus Plastik und hatte absolut keine Berührungspunkte mit dem Diabolo, das hätte Spuren hinterlassen.

    Er hat nur die Späne gefangen.


    Ich würde behaupten, ich habe eine top gewartete HPMax, ich habe immer sehr sauber und genau gearbeitet. Sie ist zu 1000% dicht, gut geschmiert, gut eingestellt, nichts hakt oder macht komische Geräusche.
    Deshalb wundert mich das sehr.


    Als Diabolos verwende ich die JSB Exact, mit denen ich eigentlich auch nur gute Erfahrungen hatte.

    Ist das möglicherweise normal, dass die Diabolos im Lauf etwas Material abgeben? Ist mir das sonst (ohne Schalldämpfer) vielleicht einfach nie aufgefallen?

    Gab es möglicherweise mal Qualitätsprobleme bei den JSB Exact?


    Anbei ein Bild des Haufens (nach drei Magazinen) und des zerbeulten Diabolos.


    bild_späne.jpg

  • das wird mit ziemlicher Sicherheit einfach dran liegen, daß bei der geringen Schussenergie (und der damit einhergehenden Mündungsgeschwindigkeit) die ballistische Kurve schon innerhalb des Schalldämpfers anfängt. (Waren meine ich grob irgendwo zwischen 1-2mm "drop" innerhalb von 100mm Schalli-Länge).

    Das Geschoss kratzt also am vorderen Ende des Schalldämpfers an einer unten befindlichen Kante. Und da Blei sehr weich ist, raspelt sich dann immer ein klein wenig Span ab.

    Und das eine Diabolo hat sich halt total verkantet, wahrscheinlich durch die vorher angesammelten Späne.


    Das ist also meiner Ansicht nach kein Qualitätsproblem der Diabolos, und es liegt auch nicht am mangelnden Wartungszustand der Waffe,

    sondern Dein selbstgebastelter Schalldämpfer ist zu "genau" und/oder zu lang gefertigt.

  • FlitzeFeuerZahn Danke dir! Klingt logisch...

    Wobei ich nach wie vor bezweifle, dass die Diabolos den Dämpfer an irgendeiner stelle berührt haben. Auch beim genauesten inspizieren durch hineinleuchten kann ich nirgends einen Berührungspunkt feststellen, das sieht einwandfrei aus.

  • Das lässt sich durch eine "Gegenprobe" doch recht einfach herausfinden, indem Du ein Diabolo an einem Stück des Schallis - oder irgendeinem anderen Stück 3D-Druck desselben Kunststoffes - reibst,

    und Du den Bereich dann auf Rückstände hin beschaust.

    Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, daß da irgendwas zu sehen sein wird.

    Blei ist ja nun weich genug, um mit dem Fingernagel eingeritzt zu werden.

    Die gängigen Filamente wie ABS sind wesentlich härter als das Blei, und auch glatt genug, daß da keine Rückstände auf den Oberflächen zurückbleiben sollten.


    Im Grunde ist das, was da passiert, doch ein stinknormaler Zerspanungsprozess.

    An den Schneiden eines HM-Fräsers bleiben auch keine "Rückstände" des Materials dran, wenn der durchs Werkstück gefahren ist. Sieht danach aus wie neu.

  • Sehe ich es auch so.

    Die ballistische Kurve bei 7,5 Joule dürfte nicht allzu rasant steigen bei V0.... 😂


    Bei einer offenen Waffe z.b "steigt" meine Kugel bei abgeschossenen 180 Joule auf 50 m ungefähr 5 bis 10 cm. 5,2g. In 7,62.

  • Man kann doch auch evtl. mit Wasserfarben/Stift eine mackierung im schalli machen,das reibt doch bestimmt dann die Farbe ab,wenn das Blei dort hängen bleibt....ich hoffe du weist was ich meine ?

    "Was bedeutet schon Geld? Ein Mensch ist erfolgreich, wenn er zwischen


    Aufstehen und Schlafengehen das tut, was ihm gefällt."

  • Man muß doch nur versuchen die Späne mit dem Fingernagel zu zertrennen. Klappt das, ist es Blei.


    Brennt es schwarz, ist es Kunststoff.


    Und Späne können auch im Gewehr, im vorderen Teil des Shrouds, in einer nicht perfekt zentrierten Adapterkappe, oder in den Kammern des Shrouds (kurz vor der Mündung), so diese nicht genug angepresst werden, abgescheert werden. Die gelangen dann erst mit dem nächsten Schuß nach draussen.

  • Ich kann mich zu dem Thema nur noch einmal wiederholen:


    Normalerweise braucht man bei einem Luftgewehr mit 7,5 Joule überhaupt keinen Schalldämpfer.


    Vielleicht machen das manche zur Optik, aber wirklich Sinn macht das nicht.

    Und noch viel schlimmer könnte sein, jeder Schalldämpfer ist individuell, normalerweise muss man ihn auf das Gewehr einschießen.

    Wenn ich drei verschiedene Schalldämpfer auf ein und dasselbe Gewehr schraube habe ich drei verschiedene Trefferbilder, sie mögen geringfügig sein, sie können aber auch gravierend ausfallen.


    Warum sollte man einen Mangel an Präzision dafür in Kauf nehmen, bei 7,5 Joule? Es hat noch kein Gewehr gegeben, das besser mit Schalldämpfer schießt als ohne.

    Nur leiser. 😏


    Und in 7,5 sind die Meisten erträglich.

    "Spannend" wird es erst bei zunehmender Joule Zahl. Dann beginnt sich auch die Spreu vom Weizen zu trennen.


    Und leider auch die billigen von den teuren... wobei das Teuerste aber nicht unbedingt der Beste sein muss, aber dafür gibt es ja genug Tests, auch von uns hier.

    Einmal editiert, zuletzt von 11112222 ()

  • > Es hat noch kein Gewehr gegeben, das besser mit Schalldämpfer schießt als ohne.

    Das sehe ich anders. >7.5J Gewehre sollten durch Verwendung eines SD's präziser werden, Und auch erträglicher beim Schuß. Bei <7.5J gilt das theoretisch auch, aber der Effekt ist wohl so gering, dass er nicht messbar ist.


    1) Wirkt der SD als Bremse. Die großen Kaliber sind ohne Bremse kaum zu handhaben. Allerdings hinerlassen Bremsen eine seitliche Staubwolke, dass der Schütze gleich (wie beim Golf) eine Fahne aufstellen kann, mit dem Hinweis "Artillerie: Hier bin ich".


    2) Der SD verlangsamt, durch seine Masse, den Rückstoß etwas. Gut für die Schulter. Allerdings schlecht für Konstruktionen, die auf einem rücklaufenden Lauf beruhen, um nachzuladen.


    3) Der SD nimmt Verwirbelungen vom Projektilboden weg. Die heißen Gase überholen das Projektil an der Mündung bzw. noch davor. Dadurch taumelt das Projektil. Es fängt sich, wegen seines Dralles zwar nach wenigen Metern wieder ein, aber es ist eine kleine Abweichung da. Und diese Verwirbelungen werden durch einen SD reduziert.


    Video (von hier )

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    Video 2


    Der Nachteil von SD's ist, dass deren Gewicht die Trefferlage nach unten verschieben kann. Das ist auch abhängig von der Waffenbauart. Bei Befestigung des SD's an Shroud's, wie bei vielen PCP Waffen üblich, spielt es keine Rolle. Bei Befestigung direkt am Rohr, wie bei 99.9x% aller Feuerwaffen, tritt dieser Effekt aber auf. Allerdings ist dieser Winkel bei Einzelladern, Repetieren & Halbautomaten sehr stabil. Nur eine hohe Rohrtemperatur erhöht den WInkel weiter (allerdings vorhersagbar). Bei Serienfeuer jedoch entstehen Schwingungen im Lauf, die die Trefferlage inkonsistent verschieben. Fällt allerdings nicht wirklich auf, weil die Abweichung bei Serienfeuer unter dem liegt, was der Schütze stabil im Ziel halten kann. Rücklaufende Rohre könnten durch die vom SD erhöhte Masse verzögert werden, und so die Nachladefunktion beeinflusst. Allerdings haben nur die wenigsten tragbaren Systeme größeren Kalibers (12.7x99 und 14.5x114), bei denen auch wirklich ein Schütze dahinter im Anschlag liegt, ein rücklaufendes Rohrsystem. Das wird erst ab kleineren, stationären Artilleriesystemen üblich.

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