Undicht an der Nadeldüse

  • Da meine HPMax sogut wie keine Schusskraft hatte, habe ich heute versucht eventuelle Fehlerursachen zu finden.


    Hierzu habe ich die Nadel und das originale (deutsche Ventil) rausgeholt. Die Nadel sah soweit gut aus, hatte jedoch Flugrost drauf, sonst nichts.

    Mit Polierpaste ging der Rost sehr einfach weg.


    Am Ventil (das Plastikteil mit zwei Dichtungen) sind keine Schäden erkennbar. Also wieder alles zusammengebaut und versucht aufzupumpen. Keine Chance es zischt in den Lauf und es lässt sich kein Druck aufbauen, auch dann wenn explizit vorher gespannt wird. Sprich es drückt nichts auf die Nadel. Ich habe nun inzwischen mehrfach auseinander und wieder zusammengebaut, auch mit dem Exportkit versucht.

    Es ändert sich nichts am Fehlerbild.

    Was mache ich falsch?

    Zweite Frage. Am Deckel (Nr12 in der Explosionszeichnung befand sich noch eine schwarze, dünne Kontermutter. Diese findet sich jedoch nicht auf der Zeichnung? Ist das normal?

  • Wenn Du nichts bei der Sache kaputt gemacht hast, nimm den Regulator raus, und pumpe die Kartusche zügig auf (also von Flasche oder Kompressor). Ziel: 300 bar. Am Anfang kurz spannen, das kennst Du ja schon.


    Dann einige Leerschüsse abgeben (Also unter Druck aber ohne Projektil). Wobei mit Projektil auch ginge, wenn Dich die Löcher in der Wand und das SEK vor der Wohnung nicht stören.


    Aber Vorsicht: Das ist so oder so laut. Und Du hast zu der Zeit eine Waffe die theoretisch über 7.5J hat. Auch wenn Du gar keine Pellets verladen hast. Dafür musst Du also nach NL fahren. Lauf entfernen und dann Leerschüsse soll auch zur Einhaltung der Legalität führen, was man so hört. Aber ohne Lauf auch kein Schalldämpfer der wenigsten etwas abdämmt. Was dann wohl zwangsläufig eine Ruhestörung ist. Du siehst, Dein Gewehr hat einen Schaden, der sich legal in DE nicht selbst beheben lässt. Auch wenn es nur eine Dichtung ist. Wir wollen uns jetzt gar nicht vorstellen, wie illegal es wäre einen Rostfleck vom Lauf zu entfernen. Stichwort: "Bearbeitung"


    Zurück zum Thema...


    Bei dem Manöver sollten sich die Teile wieder "setzen" und abdichten. Dann Regulator wieder rein. Und zurück nach DE fahren. Vorher mit dem Chrony aber die Leistung mit den JSB Exact messen, nicht dass Du versehentlich mit einer 8.2 Joule Terror-Kriegswaffe zurückkommst.


    Das alles unter der Voraussetzung, dass der Druck momentan wirklich über den Lauf abgeblasen wird. Wenn natürlich die Luft aus dem Manometer pfeift, hilft das o.g. natürlich nicht.

  • Vielen Dank für die sehr ausführliche Antwort. Das mit auf 300 Bar aufpumpen hatte ich zwischenzeitlich versucht. Mangels Kompressor und nur Pumpe kriege ich die Kartusche gar nicht so hoch aufgepumpt. Die Luft entweicht schneller als ich pumpen kann :)


    Was könnte ich theoretisch kaputt gemacht haben? Bin eigentlich kein Grobmotoriker.


    Und wie verhält sich das mit der schwarzen Kontermutter? Gehört die da rein?

  • > Was könnte ich theoretisch kaputt gemacht haben? Bin eigentlich kein Grobmotoriker.


    > Und wie verhält sich das mit der schwarzen Kontermutter? Gehört die da rein?

    AEA sind "Zicken". Von kaum sichtbaren Kratzern, über falsches oder fehlendes Schmiermittel, ein Staubkorn auf einem Dichtring, die Möglichkeiten etwas falsch zu machen sind unendlich. Und dieses 300 Bar Manöver gehört zum Standard wenn man die Düse rausnimmt. Bei manchen klappt es auch ohne, aber garantiert ist das nicht.


    Ohne schnellem Druckaufbau wirst Du den Fehler "sanft" nicht beseitigen können. Es soll auch schon mal geholfen haben mit einem Dorn und Gummihammer die Düse etwas besser zu setzen, aber raten würde ich dazu nicht. Du siehst ja was sogar ohne "sanfte Gewalt" alles schon nicht mehr passt. Und wenn der Dorn aus Stahl ist, und Du die Wandung damit auch nur an der falschen Stelle berührst, hast Du evtl. einen Totalschaden produziert. Also nimm' was weicheres. Hartplastik oder sowas.


    Kontermutter: Wenn Du die Überwurfmutter über dem Lauf meinst, die man nach Entfernung der 4 Inbusschrauben und des Teils 11? lösen muß, die gehört dahin. War glaube ich Teil 4?

  • Wenn‘s aus dem Lauf zischt kannst noch probieren mit etwas Waffenfett zwischen derNadel und der Düse!Hab das irgendwo hier gelesen!Beim Einbau Nadel vorsichtig in den Düsensitz klöppeln!Das mit nur Pumpe ist ganz schwierig Selbst mit nem schwächeren Kompressor kannst da scheitern!Am Besten ist das befüllen mit der Flasche weil du da gleich nen grösseren Druck hast der das ventil schnell schließt bzw in den Sitz drücktw! Viel Glück und gib Bescheid wenn und wie es geklappt hat damit hilfst uns allen! Danke🍀

  • Ok, danke. Hatte eigentlich nicht vor den Kompressor zu besorgen, werde aber wohl nicht drumherum kommen.


    Mit der Kontermutter war eher eine Scheibe gemeint, welche an einer Stelle durchgeschnitten und leicht auseinandergebogen ist. Nach dem studieren von diversen Videos habe die inzwischen bei einem Video auf dem Lauf entdeckt. Da war wohl jemand schlampig vor mir bei dem Zusammenbauen.


    Bildschirmfoto-2023-10-15-um-20.09.19.jpg

  • Nach einigen weiteren Versuchen mit beiden Ventilen gebe ich für heute auf. Mit dem 7,5J Ventil kriege ich die Kartusche nicht mal ansatzweise aufgepumpt, mit dem offenen Ventil bis auf 200 Bar geschafft, trotzdem entweicht ganz langsam die Luft aus dem "Lauf" (kein Lauf dran).


    Polieren, aneinander anpassen mit Polierpaste und mit der Bohrmaschine drehen lassen, einfetten, einige zusätzliche O-Ringe an der Nadel um zusätzliche Abdichtung zu erzeugen, usw. das bringt alles nichts. Dafür kann ich wohl die nächsten zwei Besuche im Fitnessstudio auslassen. Das Pumpen mit der Handpumpe macht nur bedingt Spaß.

    Ich werde nun abwarten bis der soeben bestellte Kompressor da ist und danach erneut versuchen.

  • Nach einigen weiteren Versuchen mit beiden Ventilen gebe ich für heute auf. Mit dem 7,5J Ventil kriege ich die Kartusche nicht mal ansatzweise aufgepumpt.

    Diese Methode bleibt Dir noch: Aufpumpen -> legal in DE -> ??? keine Ahnung. CO² Emissionen? Rauchgas? CO Vergiftung des Reifeninneren? Offenenes Feuer in einer Werkstatt. Gilt eine so aufgepumpte Waffe anoch als "von kalten Gasen" angetrieben? Ist das Brennmittel FCKW frei? Tausend Frage, keiner weiß es.


    Ein Kompressor ist eine gute Idee, wirst Du nicht bedauern. Kauf keinen zu billigen. Original Yong Heng 1800W (gute Ersatteillage, GX CS3 oder CS4, ggf. ein 350W Vevor über Amazon wenn Du keine Auftriebskörper für U- Boote damit unter Druck setzen willst.


    Aber bei der Reparatur bleibt natülich auch noch GG selbst. Originalteile wieder rein, und bitte um Reparatur. Sollte klappen, die sind m.W. kulant. Und das was zurückkommt wird


    a) nicht nur dicht sein, sondern

    b) wohl auch spitz auf Knopf an die 7.x Joule ranreguliert

  • Als Feedback...

    Habe heute den Kompressor erhalten und versucht die Kartusche bei der sonst zerlegten Waffe (Kein Lauf, kein Schlagbolzen usw.) aufzupumpen. Mit der 7,5J Düse einfach keine Chance, die Luft entweicht schneller als der Kompressor pumpt. Mit der Düse aus dem Exportkit hat es funktioniert und es scheint alles dicht zu sein.

    Ich lasse das Ding nun erstmal zerlegt liegen und werde wohl eine neue 7,5J Düse besorgen.

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