Nimmt man die aktuell verfügbaren PCP Waffen, so sind die Semiautomaten offen sicherlich eine Möglichkeit zur Selbstverteidigung, da eine ausreichend schnelle Schußfolge gewährleistet ist. Angesichts der aktuellen Kaliber und der damit einhergehenden relativ niedrigen Joulewerte halte ich die Stoppwirkung allerdings für unzureichend.
Als Geschosse kommen Weichbleigeschosse in Form eines Diabolo oder eines Slugs zum Einsatz, die sich ähnlich einiger Geschosse scharfer Schußwaffen im Ziel verhalten. Vergleicht man diese Geschosse aus z.B. einer scharfen Pistole, im gleichen Kaliber und deren Schußenergie mit der Wirkung im Ziel, mit dem was eine entsprechende PCP-Waffe offen leistet, so ist die Wirksamkeit im Falle einer Selbstverteidigung doch herabgesetzt.
Eine offene unregulierte HP Max, 9mm, hat bei vollen Druck in etwa die Schußenergie einer 7,65 br. aus eine Walther PP für die ersten paar Schüsse, dann stark fallen. Gut, das 9mm Geschoß bringt ein bisschen mehr "Bums" durch sein höheres Gewicht ins Ziel, aber das erhöht die Stoppwirkung nicht wirklich. Dafür ist aber die mögliche Schußfolge ohne Pumpaction Set mehr als nur unzureichend.
Eine Evanix Max Air II, 7,62mm, bringt es offen auf etwa die Schußenergie einer Taschenpistole im Kaliber 6,35 br./ .25ACP. Auch hier ist durch das etwas größere Kaliber etwas mehr "Bums" im Ziel, aber wie die scharfe 6,35 br. ist eine Stoppwirkung nicht wirklich gegeben.
Die Huben K1 in .22 schafft es offen gerade mal auf die Leistung einer scharfen .22 kurz. Damit sind zwar Verletzungen möglich, aber viel mehr auch nicht, wenn man nicht sehr viel Glück hat.
Will ich mich im Ernstfall wirklich einigermaßen wirksam verteidigen, ist neben einer schnellen Schußfolge auch eine ausreichend starke Schußenergie mit ausreichend "Bums" im Ziel notwendig - und eine ausreichend hohe Magazinkapazität sowie eine möglichst hohe Anzahl gleichbleibend starker Schüsse. Man muss immer berücksichtigen, das man es eventuell mit mehreren Angreifer zu tun bekommt.
Die AEA Megalodon könnte die erste wirklich ernstzunehmende PCP-Waffe sein, die zur Selbstverteidigung wirklich geeignet ist, wenn die bisher bekannten Werte stimmen. Wenn tatsächlich nur durch den Tausch der Simkarte und bei Verwendung von Slugs 300J Schußenergie reguliert und bis 32 Schuß gleichbleibend anliegen, dann wäre sie wirklich brauchbar. 300J ist die Schußenergie einer scharfen 9mm Makarov/9,2x18 Makarov und mit dem größeren Kaliber und schwereren Geschoß sollte eine ausreichende Stoppwirkung gegeben sein. Und dank der Pumpaction ist auch eine ausreichende schnelle Schußfolge möglich. Die unregluierten 600 J sind bei mehreren Angreifern nicht so günstig, da zu wenig nutzbare Schuß, auch wenn die Wirkung im Ziel bei den ersten paar Schuß enorm sein wird.
Verletzungen fügen alle die angebotenen PCP Waffen als offene Version zu, aber darum geht es nicht im Fall der Selbstverteidigung. Bei der Selbstverteidigung geht es darum den oder die Angreifer schnell und zuverlässig auszuschalten, ohne das man selber mehr als nötig gefährdet ist.
Das ist meine Meinung zu dem Thema.