Beiträge von Joerg Sprave

    Kleines Update: Die Zeus konnte in der Tat - mit sehr viel Aufwand - auf 7,5 Joule gedrosselt werden. Es sind insgesamt vier Änderungen nötig, von denen sich zwei in Sekunden, eine in zwei Minuten und eine in fünf Minuten umrüsten lassen und wieder zurück.


    Die Export-Teile liegen natürlich bei,

    1. Druckflasche mit Regulator, intern justierbar (F: 50 bar), Druckfalsche OHNE Regulator liegt bei (Umbau fünf Minuten plus Aufpumpen)

    2. Schwächere Hammerfeder, starke Feder liegt bei (Umbai zwei Minuten)

    3. Reduzierstück für die Transport-Düse (liegt frei, Umbau in Sekunden)

    4. Andere Frontkappe für den Verschluss mit winzig kleinem Durchgang, offene Kappe liegt bei. Kann mit der Hand ab- und angeschraubt werden, wie der Perlator am Wasserhahn. In Sekunden gemacht.


    Das gute daran: Wenn man NUR den Umbau 3. und 4. macht, dann hat man schon einige 100 Joule (wieviel genau muss noch gemessen werden). Ein Paintball (!) durchschlägt dann eine 4mm Buchen-Multiplexplatte und knackt eine 6mm Platte. Mit den Geschossen von Hardcore Bullets passieren fürchterliche Dinge. Man hat dann aber immer noch etliche Schuss im "Tank".





    Man kann das machen und es wird auch ein gewisses Maß an Leistungssteigerung zu verzeichnen sein. Aber der Bogen ist nicht für das zusätzliche "Durchbiegen" entwickelt worden und man betreibt ihn außerhalb der Spezifikationen. Das kann - nicht muss - zu Wurfarmbrüchen führen.

    Es ist nicht ungefährlich, ausgereifte Serienprodukte "mit der Brechstange" zu tunen. Ich rate davon ab.

    Die Lösung ist in der Tat die richtige Position des Laufs. Kontermutter lösen, Schloss spannen, (leeres!) Magazin einsetzen. Dann den Lauf soweit einschrauben, bis das Magazin nur noch mit etwas Kraftaufwand herausgenommen werden kann. Kontermutter festziehen, nochmal testen und fertig.

    Das "Klappern" ist einfach nur der Hammer, der im ungespannten Zustand NICHT auf die Nadel drückt. Das nennt FX einen "freilaufenden Hammer". Auf diese Weise wird ein Doppelschlag verhindert. JEDE FX Airguns Waffe hat dieses wichtige Feature.

    FX Airguns hat dann mit der Entwicklung der 7,62er in 7,5 Joule begonnen und dabei festgestellt, dass die besten Ergebnisse den 500er Lauf erfordern. Dann schießt die Waffe sowohl gedrosselt als auch offen toll. Deshalb wurde auf die Compact verzichtet - FX hat einen Ruf zu verlieren und die Präzision steht dabei im Vordergrund.

    Beide Waffen - die HPMax und die Dreamline 7,62 - machen MIR Spaß, auch in der F-Version.

    Die HPMax ist aber nur bis ca. 20 Meter sinnvoll einsetzbar in 7,5 Joule, weil das Geschoss mit ca. 50 m/s V0 stark fällt. Die Dreamline mit ca. 70 m/s ist dagegen auch bei 30 Metern und sogar auf 50 Metern noch nutzbar und präzise genug.


    Dafür ist die HPMax OFFEN sehr viel stärker.

    Die HPMax richtet sich eher an Kunden, die auf die OFFENE Leistung Wert legen (Hollandreisen etc.), während die Dreamline eher etwas für Big Bore Freunde ist, die hauptsächlich mit 7,5 Joule arbeiten wollen.

    1) Es wird ihn zu kaufen geben, bei GoGun natürlich.
    2) Eine Compact Version ist derzeit nicht geplant.

    3) + 4) In Zukunft werden wir auch die Bullpup anbieten. Da die Dreamline sich bisher (in der 4,5 mm Version) kaum als Bullpup verkauft haben wir initial keine dieser Modelle bestellt. Das Kit sollte passen, aber wir haben das noch nicht ausprobiert - also keine Gewähr im Moment. Bei der Classic passt das Kit NICHT, da die 7,62er hat ein größeres Manometer hat. Dafür muss der Ausschnitt angepasst werden.
    Die Hammerfeder ist bei allen Varianten leicht zugänglich, aber der Schaft muss bei der Bullpup und der Classic abgenommen werden.

    Wir haben sämtliche Waffen aus der Rahmenbestellung von 10.000 Stück verkauft und müssen nun einen neuen Auftrag platzieren. Dazu werden wir zeitnah nach China reisen (jetzt ist das wieder möglich, nach über 2 Jahren Covid-Pause). Wir wollen und müssen mit AEA an den Herstellungs- und Testprozessen arbeiten, damit wir in Zukunft nicht mehr JEDE Waffe in Deutschland neu justieren müssen. Das kostet einfach zu viel Zeit und die Kunden sind verständlicherweise frustriert wegen der langen Lieferzeiten.

    Aber das ist eben kritisch. Sind die Waffen zu schwach meckern die Kunden. Sind die Waffen zu stark drohen Strafverfahren. Da eine Justage sehr zeitaufwändig ist (unter Umständen muss die Waffe mehrfach drucklos gemacht werden) schaffen wir aber oft nicht mehr als 30 bis 50 Waffen pro Arbeitstag. Das ist einfach nicht genug.

    Leute, bei aller Analyse der Gesetzestexte: Vergesst nicht den großen Spielraum eines Richters.

    Grundsätzlich gilt: Wenn man bei Euch eine F-Waffe sicherstellt und die Behörden zur Ansicht kommen, dass diese überprüft werden muss, dann wird dies in der Regel durch das LKA passieren. Die schauen sich die Waffe an jagen ein paar Schüsse durch das Chrony. Ist die Leistung OK (7,5 Joule max) und findet man keine Anzeichen einer Manipulation (aktive Leistungsregler), dann war es das wahrscheinlich.

    Hat man Zweifel an der "Sauberkeit" der Waffe, dann geht sie zur PTB. Diese wird dann die Waffe mit dem hinterlegten Muster vergleichen und Manipulationen dokumentieren. Es liegt dann am Staatsanwalt, der eine mögliche Anklage einleitet oder auch nicht. Vor Gericht jedenfalls wird der Richter abwägen, was hier eigentlich passiert ist. Es ist unmöglich, eine Prognose zu erstellen.

    Ich kann nur jedem empfehlen: Stellt VOR der Rückkehr nach Deutschland den Original-F-Zustand so perfekt wie möglich wieder her. NUR dann seit Ihr einigermaßen sicher.

    Also ich halte die Vlad für die derzeit beste und modernste PAB im Markt.

    Sie verfügt über ein echtes Armbrust-Schloss, hat acht Pfeile im Magazin, wird mit Klappschaft geliefert, hat die beste Wechsel-Technik für die Wurfarme und der Lieferumfang ist mit Abstand der beste im Markt. Red Dot dabei, ZWEI Wurfarme (50+90 Pfund), jede Menge Zubehör.


    Der einzige Nachteil: Wegen des verwendeten Metalls ist sie schwerer als die "Plastikbomber".

    Das ist im Prinzip eine reine Dienstleistung des Beschussamts. Die PTB ist nur für Serienwaffen zuständig. Jeder Büchsenmacher darf Einzelumbauten vornehmen, er haftet dann aber auch für diese Änderungen. Ein Büchsenmacher darf auch das F-Zeichen aufbringen. Wenn man das Beschussamt entsprechend beauftragt (so wie man auch den TÜV mit Beratungen beauftragen kann), dann ist zumindest der ordnungsgemäße Zustand der Waffe dokumentiert und der Büchsenmacher kann besser schlafen. Aber wie gesagt, nötig ist das nicht.

    Das Zulassungsverfahren bei der PTB ermöglicht es den Herstellern bzw. Importeuren, NICHT jede Waffe einzeln testen zu lassen. Es müssen nur fünf Stück getestet werden und dann kann die Serienfertigung beginnen.

    Es ist in der Tat geplant, die Zeus im Kaliber .68 durch die PTB-Zulassung zu führen und die Waffe danach in Deutschland als freie Druckkluftwaffe anzubieten. In ca. 6 bis 8 Monaten könnte es soweit sein. Die ersten 5 Testmuster sind unterwegs zu uns.

    Hier mal ein paar Punkte zur Klarstellung.

    1. Ein Druckluftgewehr ist NUR erlaubnisfrei, wenn es unter 7,5 Joule hat UND das F-Zeichen im Fünfeck trägt.
    2. Die "Spanien-Importe" sind WBK-pflichtig, auch WENN sie unter 7,5 Joule leisten (da kein F-Zeichen).

    3. Das Beschussamt ist in keiner Weise für Druckluftwaffen zuständig. Solche Waffen unterliegen keiner Beschusspflicht, auch nicht bei 2.000 Joule oder mehr.

    4. Wer erlaubnisfreie Druckluftwaffen in Deutschland in den Verkehr bringen möchte, der muss jedes Modell der PTB zur Prüfung vorlegen.

    5. Der Testwaffe muss eine Erklärung beiliegen, die beschreibt, auf welche Weise man die Waffe auf eine höhere Leistung bringen kann.

    6. Dabei ist es EGAL, wie einfach der Umbau ist. Eine technische Hürde schreibt das Gesetz nicht vor.

    7. Solche Hürden gibt es anderswo im Waffengesetz, zum Beispiel bei den <0,5 Joule Waffen. Diese dürfen NICHT mit haushaltsüblichen Mitteln "aufgebohrt" werden können.

    8. Einige Waffen - zum Beispiel die HDS68 von Umarex - können NUR mit einem Schraubendreher auf 16 Joule gebracht werden (Ausbau eines "Korkens" aus der Druckkammer).

    9. Alle von GoGun angebotenen Druckluftwaffen sind selbstverständlich durch die PTB zugelassen und es liegen natürlich auch alle Dokumente bzgl. des "Umbaus" vor.

    Leute, ich habe nun wirklich VIEL mit allen Arten von Waffen getestet und jede Menge Literatur gelesen.

    KEINE für Zivilisten verfügbare Waffe kann einen Angreifer zu 100% stoppen. Wenn es mehrere Angreifer gibt, die Dich aufs Korn genommen haben, dann ist die Ausgangslage noch schwieriger.

    Ein Jagdpfeil ist extrem effektiv und in der Literatur wird STETS der psychologische Effekt eines im Körper steckenden Pfeils betont. Nur sehr, sehr wenige Angreifer werden einen Angriff fortsetzen, wenn ein Pfeil in der Brust oder im Bein steckt.

    Meine Meinung zum Thema "Heimverteidigung" habe ich hier zusammengefasst - der Beitrag ist etwas älter, aber immer noch aktuell. Lediglich "Big Bore Airguns" habe ich nicht behandelt, weil es diese Waffen damals noch nicht gab.

    https://de.quora.com/Womit-kan…n/answer/J%C3%B6rg-Sprave