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... Es gibt bei Youtube Videos, da sieht man, dass die HP Max 9mm auf balistic jelly in nur 10m Entfernung kaum ne Wirkung hat. Das penetriert n paar Zentimeter. Die Grütze wackelt gerade mal ein Mü ...
Es ist ein Trugschluß, dass ein Ziel, von einer Kugel getroffen, erstmal durch den Raum geschleudert werden muss, wenn das Projektil Wirkung hatte. Das ist Hollywood.
Der Effekt der das Ziel "örtlich versetzt" ist eine Kombination aus Impuls des Projektils bzw. Größe des Impulses, die auf den Körper übertragen wird. Also hohes Projektilgegwicht und schusshemmende Weste (die aber auch wirken muss) = hohe Impulsabgabe, selbes Projektil durchdringt den Körper = geringe Impulsabgabe..
Je rasanter (schneller) ein Projektil einen Körper durchdringt, umso weniger ist der Anteil des Impulses, umso weniger wird es zum beschriebenen "Wegschleudern" des Zieles kommen. Die Kugel, die den Körper durchdrungen hat, besitzt ja noch einen großen Teil ihres Impulses.
Rasante Projektile geben ihre Wirkung mehr über ihre Energie (≠ Impuls) ab. Der Wundkanal wird bei wassergefüllten Körpern (wie lebende Wesen) durch den sog. hydrodynamischen Effekt mehrfach so groß, wie der Kaliberdurchmesser.
So hat eine .223 Rem. (5.56x45 der Nato) keinen nennenswerten Impuls, das Ziel (sofern Weichzeil) wird beim Durchschuss kaum eine Kraft verspüren, die es räumlich "versetzt". Der Wundkanal hingegen wird anstatt 5.6mm eher 50mm+ betragen, also sofort bzw. sehr schnell tödlich wirken. Je nach genauer Trefferlage. Ist das durchdringende Geschoß schnell genug, werden Körperteile auch abgetrennt und weggeschleudert. Das liegt aber an der hydrodynamischen "Schock"welle, nicht am Impuls.